• Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung zeigt die ver.di-Forderung nach einem Aufbau von 800 zusätzlichen Pflegestellen am UKGM, wie weit weg der Streikaufruf von der Realität ist.
• Die Umsetzung des gesamten Forderungskatalogs würde für UKGM jährliche Mehrkosten von untragbaren 100 Millionen Euro bedeuten.
Mit einer eindeutigen Botschaft wendet sich am heutigen Sonntag der Vorsitzende der Geschäftsführung des Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Dr. Gunther K. Weiß, an alle Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige: „Sie werden in unseren Universitätskliniken trotz Streik auch am Dienstag und Mittwoch in jedem Fall und zu jeder Zeit höchstqualifiziert versorgt werden. Dafür haben wir eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft getroffen. Und um alle Patienten, die bereits stationär aufgenommen sind, wird sich gekümmert werden – es kann allerdings zu Verzögerungen oder terminlichen Verschiebungen kommen. Dafür bitten wir um Verständnis!“
Der Bundesvorstand der Gewerkschaft ver.di will bei der Bundesregierung Personalmindeststandards für allen deutschen Krankenhäusern durchsetzen und versucht nun, über punktuelle Streiks an einzelnen Kliniken Druck aufzubauen, in Hessen an zwei Häusern, unter anderem am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Dr. Weiß: „Wir halten ein solches Vorgehen für völlig unangemessen und sagen ganz deutlich: Am UKGM darf kein Exempel statuiert werden!“
Hintergrund des Konfliktes ist der Umstand, dass die schwarz-rote Bundesregierung allgemeinverbindliche Mindeststandards für die Pflege festlegen will. Dazu sollen die Partner der Selbstverwaltung bis Mitte 2018 Vorschläge vorlegen. Andernfalls erfolgt eine Festlegung durch das Bundesgesundheitsministerium ab Januar 2019. „Wichtig dabei ist, dass dieses Mehr an Stellen dann auch von den Krankenkassen refinanziert wird“, so Dr. Weiß.
„Ein Stellenaufbau von 800 Pflegestellen am UKGM, wie erst gestern von einem ver.di-Vertreter öffentlich gefordert, zeigt, wie weit weg der Streikaufruf von der Realität ist“, so Weiß. Der gesamte von ver.di aktuell 2017 geforderte Stellenaufbau in Gießen und Marburg würde zu einer jährlichen Sonderbelastung in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro für die beiden Universitätskliniken führen. „Das wäre in keiner Weise wirtschaftlich tragbar“ sagte Dr. Weiß.
Vielmehr ruft die Geschäftsführung des UKGM ver.di dazu auf, sich gemeinsam für bundesweite Personalmindeststandards einzusetzen. „Wir unterstützen die Initiative der Bundesregierung für einen allgemeinen Standard, lehnen aber Sonderregelungen nur für unser UKGM eindeutig ab“, sagt Dr. Weiß.
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| 08.10.2017