- RHÖN-KLINIKUM AG unterstützt Projekttage Medizintechnik und Informationstechnologie an der FOS/BOS Bad Neustadt
- Erstmalig in Bayern umgesetztes Bildungsangebot zeigt beste Ergebnisse - Fachjury bewertet Schülerarbeiten als exzellent
- Praxisorientierte Projektarbeiten stärken Berufswunsch der Schüler für MINT-Fächer
- Exkursion am neuen RHÖN-Campus Bad Neustadt gibt Schülern Einblick in modernste Medizintechnik und digitale Anwendungen für die Patientenversorgung
Wie können Computerspiele die Rehabilitation von Patienten mit motorischen Störungen unterstützen? Mit dieser Aufgabe beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule Bad Neustadt a. d. Saale (FOS/BOS) in einem bayernweit bisher einmaligen Kooperationsprojekt. Dieses hat die RHÖN-KLINIKUM AG mit der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) und der FOS/BOS im Januar 2019 ins Leben gerufen. Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements will die RHÖN-KLINIKUM AG Jugendliche für MINT-Themen begeistern.
Heute fand die Abschlusspräsentation der Schülerarbeiten im ersten Themenschwerpunkt "IT2School - Gemeinsam IT entdecken" am neuen RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt statt. Eine Fachjury mit Vertretern der Projektpartner sowie dem Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen beurteilte die Ergebnisse und kürte die beste Arbeit.
"Die Förderung des Nachwuchses von morgen ist unserem Unternehmen ein großes Anliegen. Als unverzichtbar erachten wir dabei den Transfer von Wissen in die Praxis. Mit diesem Projekt verbinden wir idealtypisch das in der Schule erworbene Wissen mit der konkreten Anwendung in der Medizin. Gerade IT und Digitalisierung sind für den Gesundheitssektor von zentraler Bedeutung. Davon konnten sich die Jugendlichen hier am Campus Bad Neustadt ein Bild machen. Als Unternehmen setzen wir konsequent auf modernste Medizintechnik und digitale Tools in der Patientenversorgung", sagt Prof. Dr. Bernd Griewing, Vorstand Medizin der RHÖN-KLINIKUM AG.
Das Angebot richtet sich an die Schüler der 11. Jahrgangsstufe und soll deren naturwissen-schaftlich-technischen Kompetenzen stärken sowie für Berufsfelder in Medizin/Medizintechnik, Gesundheit und IT begeistern.
Kreative Computerspiele für die Physiotherapie
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten an einer konkreten Aufgabenstellung aus der Praxis, die es programmiertechnisch umzusetzen galt. Eine fiktive Patientenakte beschrieb Diagnose und Therapieziele. Ergänzende Informationen zu physiotherapeutischen Übungen, beispielsweise wie die Muskulatur gekräftigt oder die Beweglichkeit und Koordination verbessert werden kann, halfen bei der Umsetzung. Jetzt waren die kreativen Ideen der jungen Leute gefragt.
Entstanden sind acht unterschiedliche Therapiespiele, die sehr individuell auf die Bedürfnisse und Interessen der Patienten zugeschnitten sind und so besonders zur Durchführung motivieren. Eine Patientin zum Beispiel hat Schmerzen im Rücken und in der Halswirbelsäule. Als Übung empfehlen ihr die Physiotherapeuten das Abrollen der Wirbelsäule und damit die gesamte Dehnung der Rückenstreckmuskulatur. Besonders gern mag sie Blumen, den Garten und Rätsel. Für sie haben die Schüler dementsprechend ein Therapiespiel entwickelt, das all diese Aspekte berücksichtigt. Auf dem Bildschirm bekommt die Patientin in einem Quiz Fragen rund um das Thema Natur gestellt. Zum Anklicken der richtigen Antwort muss sie sich, wie beschrieben, Wirbel für Wirbel langsam abrollen, ihre Hände zum Boden bewegen, um dort auf einer Art Tablet die richtige Lösung im Form einer Blume anzuklicken.
"Unsere Schüler fanden es sehr anregend, ausgehend von der Aufgabenstellung recht frei und kreativ eine Problemlösung auszutüfteln. Einige von ihnen wurden durch das Projekt in ihrem Berufswunsch Technik und Programmieren bestätigt", sagt OStRin Elke Borutzky-Erhard, die an der FOS/BOS das Projekt koordiniert.
Beste Projektarbeit - Das meint die Fachjury
Die Projekte der Schüler wurden nach definierten Kriterien bewertet. Zur Fachjury gehörten Dr. Asarnusch Rashid (Geschäftsführung ZTM Bad Kissingen), Jürgen Steiner (Therapieleiter der Neurologischen Klinik am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt) und Dr. Mirjam Falge, wissenschaftliche Referentin der IJF. Neben dem medizinischen Nutzen und der korrekten Umsetzung der physiotherapeutischen Übungen und der technischen Verarbeitung, bewerteten die Experten Funktionalität, Handhabung sowie den Motivations- oder Spaßfaktor.
"Ich bin von allen Ideen der Schülerinnen und Schüler sehr begeistert. Beindruckend finde ich, dass sie ihre Ideen auch technisch sehr kreativ umgesetzt haben. Mein Favorit wird die Lösung sein, die ein stimmiges Bild von Benutzerfreundlichkeit, Nützlichkeit und technische Innovation abgibt", erklärt Rashid.
Die nach diesen Kriterien am besten bewertete Arbeit war letztendlich die von Stefan Köberlein und seinem Projekt "Labyrinth". Mittels Sensoren, die an einer Wand angebracht werden und durch Handkontakt zu betätigen sind, steuert der Patient einen grünen Punkt durch verschiedenen Level in einem Labyrinth. Damit soll die Auge-Hand-Koordination bei Patienten mit Schleudertrauma verbessert werden. Das Urteil der Jury hierzu: therapeutisch gut durchdacht und sehr hilfreich für den Patienten. "Das Projekt hat viel Spaß gemacht, zumal ich vorher noch nie programmiert habe", freut sich der 18-jährige Schüler.
Projekt mit Zukunft
Das Projekt läuft vorerst drei Jahre. Während dieser Zeit kommen junge Naturwissenschaftler der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. mit spannenden Informationen und praxisbezogenen Experimenten an die Schule. Die Projekttage sind ein zweitägiges Angebot zu verschiedenen Themenschwerpunkten, die in der Schule stattfinden und durch Exkursionen ergänzt werden.
Als erstes Thema stand "IT2School - Gemeinsam IT entdecken" bei den Neustädter Schülern auf dem Plan. Ab Juli geht es dann um "Technik für Gesundheit". Hier erhalten die Jugendlichen Einblicke in die angewandte Medizintechnik. Sie erfahren, wozu man Technik in der Medizin braucht und wo sie zum Einsatz kommt. "Die Schüler sind dann gefordert, in Teams ihre eigenen Prototypen einer aktiven Handprothese zu designen und zu bauen", sagt Dr. Mirjam Falge. "Zudem lernen die Elftklässler kreative Arbeitsmethoden wie Design Thinking kennen - ein Innovationsansatz, um die schnellere Entwicklung nutzerfreundlicher Produkte und Lösungen voranzutreiben und kollaboratives Arbeiten zu unterstützen."
Bildungsförderung und Ausbildung bei der RHÖN-KLINIKUM AG
Die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses hat bei der RHÖN-KLINIKUM AG einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2018 waren 984 junge Menschen in verschiedenen Berufsrichtungen hier in Ausbildung. Das Unternehmen betreibt eigene staatlich anerkannte Schulen für Krankenpflege und nicht ärztliche Berufe und setzt sich durch seine akademischen Lehrkrankenhäuser für die Ausbildung Medizinstudierender auf höchstem Niveau ein. Dazu zählt auch das in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen initiierte neue Schwerpunktcurriculum (SPC) "Digitale Medizin, eHealth und Telemedizin", das den Studierenden praxisnah theoretische Grundlagen und aktuelle Anwendungen auf dem Gebiet der digitalen Medizin vermitteln soll. Zudem gibt es verschiedene standortspezifische Aktionen, die sich an die Schüler regionaler Bildungseinrichtungen richten.
Fotos ergänzen diese Pressemitteilung. Fotocredit: RHÖN-KLINIKUM AG / Heike Ochmann
Bildunterschrift: Prof. Dr. Bernd Griewing, Vorstand Medizin der RHÖN-KLINIKUM AG (2. v. re.), und Burkhard Bingel, Geschäftsleitung RHÖN-Campus Bad Neustadt (re.), begrüßten die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der FOS/BOS am neuen Campus.
Bildunterschrift: "And the Winner is ..." - Stefan Köberlein wurde mit seinem Projekt "Labyrinth" von der Fachjury zum Sieger gekürt. Die Jury: Dr. Asarnusch Rashid (Geschäftsführung ZTM Bad Kissingen) (li.), Dr. Mirjam Falge, wissenschaftliche Referentin der IJF (2. v . re.) und Jürgen Steiner (Therapieleiter am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt) (re.).
Die RHÖN‐KLINIKUM AG zählt zu den größten Gesundheitsdienstleistern in Deutschland. Der Klinikkonzern bietet exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Zentralklinik Bad Berka, Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg werden jährlich mehr als 850.000 Patienten behandelt. Rund 17.000 Mitarbeiter sind hier beschäftigt.
Mit dem RHÖN-Campus-Konzept setzt das Unternehmen derzeit ein neuartiges und zukunftsweisendes Projekt um, das die sektorenübergreifende medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten auf ein neues Exzellenzniveau hebt und sich an den wachsenden Bedürfnissen der Patienten orientiert.
www.rhoen-klinikum-ag.com
Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) engagiert sich seit 2010 für die nachhaltige Förderung der MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen in Bayern und Baden-Württemberg. Mit ihrem Projekt "Nachwuchsförderung 4.0 - Qualifizieren für die Zukunft" eröffnet die IJF jungen Menschen Bildungschancen, stärkt das Interesse an Naturwissenschaften und Technik und wirkt so mittel- bis langfristig dem Fachkräftemangel in den Technologieberufen entgegen. Darüber hinaus bietet die IJF Fortbildungen für Lehrkräfte an. Das Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds in Bayern (ESF) gefördert und wurde von der Phineo AG als besonders wirkungsvoll ausgezeichnet. Über 70 Wirtschaftsunternehmen, Netzwerke, Stiftungen und Forschungseinrichtungen unterstützen die IJF. Die Bildungsinitiative versteht sich als Netzwerkakteur für alle, die auf dem Gebiet der MINT-Nachwuchsförderung in Bayern aktiv oder daran interessiert sind. Gemeinsam mit der Bayerischen Sparkassenstiftung betreibt sie die MINT-Allianz Bayern, dem bayernweiten Verbund von acht MINT-Regionen.
www.initiative-junge-forscher.de | www.mint-allianz-bayern.de
Kontakt:
RHÖN-KLINIKUM AG
Elke Pfeifer | Leitung Fachbereich Unternehmenskommunikation und Marketing
T. +49 9771 65-1327 | elke.pfeifer(at)rhoen-klinikum-ag.com
RHÖN-KLINIKUM AG
Heike Ochmann | Referentin Presse und Interne Kommunikation
T. +49 9771 65-1462 | heike.ochmann(at)rhoen-klinikum-ag.com
Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF)
Natalie Dees | Referentin Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
T. +49 931 31699-20 | n.dees(at)initiative-junge-forscher.de