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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 28.11.2019

Reaktion des Universitätsklinikums Marburg auf die Urteilsverkündung im Frühchen-Prozess in Marburg am 28. November 2019:

In unserer Marburger Kinderklinik war am 5. Februar 2016 durch unser eigenes Personal ein Fall von Medikamentenvergiftung bei einem Frühchen festgestellt worden. Bei dem zu früh geborenen Kind wurden damals zwei Medikamente entdeckt, die nicht ärztlich verordnet worden waren und deren Gabe auch nicht in der Dokumentation auftauchte. Dem Kind ging es nach einer temporären Verschlechterung wieder gut. Die Klinikleitung des Universitätsklinikums Marburg hatte noch am gleichen Tag die Polizei eingeschaltet und Anzeige gegen Unbekannt gestellt, außerdem wurden die Eltern des betroffenen Kindes ebenfalls durch die Klinikleitung unmittelbar informiert und auch über die Einschaltung der Polizei unterrichtet. In den darauf folgenden Tagen und Monaten unterstützte das UKGM die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft (mit Prozessbeginn dann auch das Gericht) mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Dazu gehörten auch umfangreiche Recherchen in unserem medizinischen Archiv. Hierdurch tauchten im Verlauf der internen Recherchen zwei weitere Verdachtsfälle auf, über die die Klinikleitung die Polizei ebenfalls unmittelbar informierte. In enger Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden waren wir damals allen Hinweisen nachgegangen, um zu einer schnellen und vollumfänglichen Aufklärung dieses Falles beizutragen. Ferner wurde im Juli 2016– noch während der Ermittlungen – das Arbeitsverhältnis mit der Angeklagten beendet.

„Für das Universitätsklinikum Marburg hatte die umfassende Aufklärung der Vorfälle vom ersten Verdachtsmoment an höchste Priorität. Daher haben wir die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft stets umfassend unterstützt. Mit dem heutigen Urteil wurden die Fälle von Medikamentenvergiftung bei drei Frühchen nun juristisch umfänglich aufgearbeitet. In diesem Zusammenhang geht unser Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik, die trotz der für sie belastenden Situation unsere kleinsten Patienten immer auf höchstem medizinischen Niveau versorgt haben.“

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