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Foto: RHK: Neurochirurgie
Foto: RHK: OP-Saal
Icon: RHK: Medizintechnik

MedizintechnikBei der Patientenversorgung setzen wir auf neueste Medizintechnik. 

Digitale High-end-Lösungen sind auch im Bereich der Medizintechnik bei uns im Einsatz. So bedeutet medizinische Exzellenz für uns, dass wir unsere Patienten mit moderner Medizintechnologie untersuchen und behandeln. Wir haben den Anspruch, den medizinischen Fortschritt im Sinne der Digitalisierung voranzutreiben und Patienten ganzheitlich zu diagnostizieren und zu therapieren. 

Foto: RHK: Digitale Apotheke
Foto: RHK: Digitale Apotheke Blister-Automat

Digitale Apotheke

Die Zentralklinik Bad Berka setzt bei der Medikamentenbereitstellung auf die Digitalisierung. Damit wird die Sicherheit für Patienten weiter gesteigert.

Denn Verschreibungen werden durch die Ärzte bereits am Bett des Patienten digital mit Tablets erfasst. Und die Patientenakte ist nicht mehr ein Papierordner, sondern eine digitale Mappe. Das neue System ermöglicht eine stets aktuelle Kommunikation zwischen Pflegekräften, Ärzten und Apothekern. Der Medikationsprozess von der Bestellung über die Konfektionierung im Blister-Automaten bis zur Entlassung ist digitalisiert und überprüfbar, und jede Änderung wird validiert.

Auch bei der Medikamenten-Anamnese ist die Zentralklinik deutschlandweit Vorreiter. Schon seit 2005 nimmt sich ein Mitarbeiter der Krankenhaus-Apotheke für jeden Patienten Zeit, um seine bisherige individuelle Medikation zusammenzufassen. Durch dieses Angebot werden z. B. auch negative Wechselwirkungen von Medikamenten und Falschmedikationen erkannt und vermieden.

» YouTube Video: Ganz persönlich: Apotheke/Medikationsanalyse

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»Wir setzen schon seit Jahren auf die IT-gestützte Konfektionierung der Medikamente mittels eines Automaten. Das erhöht die Sicherheit im Umgang mit Arzneimitteln für Patienten, Pflege und Ärzte erheblich.«

Dr. Grit Berger, Leiterin der Klinikapotheke Zentralklinik Bad Berka

Digitale OP

Operationen gehören zu den intensivsten und komplexesten Tätigkeiten im medizinischen Bereich. Hier kommt es bei jedem Handgriff auf Präzision an – auch nach mehreren Stunden am OP-Tisch. Um unsere Operateure bestmöglich zu unterstützen, stellen wir ihnen digitale Kollegen zur Seite. Die mit modernster OP- und Medizintechnik ausgestatteten Kliniken decken die zentralen Bereiche der medizinischen Grundversorgung sowie sehr komplexe und schwierige Krankheitsfälle ab.

Foto: RHK: Digitale OP daVinci
Foto: RHK: daVinci

daVinci

Das roboterassistierte Operationssystem „daVinci“ verbessert die Sicht auf das Operationsfeld und führt Bewegungen nach Maßgabe des Chirurgen aus – selbst an Stellen, die für menschliche Hände bislang nahezu unzugänglich waren.

Hochauflösende Kameras mit zehnfacher Vergrößerung erzeugen ein dreidimensionales Bild des betreffenden Körperareals. So werden selbst kleinste Details im Gewebe sichtbar. Der Operateur nutzt dieses Bild, um die Roboterarme zu steuern. Die Bewegungen folgen präzise seinen Vorgaben, gleichzeitig werden ungewollte Ermüdungserscheinungen und Händezittern ausgeglichen. Natürlich wird das System nur auf menschlichen Befehl hin aktiv – die Chirurgen führen also auch weiterhin das Skalpell und verantworten den Erfolg der Operation.

Für den Patienten bietet „daVinci“ immense Vorteile: Wir können schonende minimal-invasive Techniken mit den präzisen manuellen Präparationstechniken der offenen OP-Verfahren verknüpfen. Komplexe chirurgische Abläufe werden auf engstem Raum durchgeführt, und gleichzeitig schonen die punktgenauen Eingriffe wichtige Gewebestrukturen. Bei Schilddrüsenoperationen werden beispielsweise halsnarbenfreie Eingriffe möglich.

Wir setzen „daVinci“ am Universitätsklinikum Gießen und Marburg in den Kliniken für Gynäkologie, Urologie sowie Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie für die minimal-invasive Chirurgie ein. Und weil wir als innovationsbewusster Arbeitgeber auch angehende Ärzte mit dieser OP-Technik vertraut machen wollen, führen wir sie bereits im Rahmen ihres Studiums an „daVinci“ heran.

» Mehr Informationen im Klinik Magazin UKGM, S. 3 ff.: "daVinci" heißt der neue Kollege im OP

Modernstes Navigationssystem für Kopf und Wirbelsäule

Mit dem Navigationssystem Brainlab kann ein Operateur Mikroskopaufnahmen mit tomografischen Bildern und Standardaufnahmen überlagern und das Mikroskop robotisch ausrichten. Das gibt ihm die vollständige Kontrolle über die Positionierung der chirurgischen Instrumente. Dadurch sind auch Eingriffe in tiefere Hirnregionen möglich.

Das System arbeitet Server-basiert und ist über WLAN in den OP eingebunden. Über sogenannte Image Fusion können sämtliche Bildmodalitäten (CT, MRT, Faserbahndarstellung mit DTI, Angiografie, PET, Spektroskopie) miteinander fusioniert und im OP dargestellt werden.

Brainlab verfügt über eine automatisierte Mikroskopintegration, sodass ein robotisches OP-Mikroskop nahezu automatisch mittels Navigation gesteuert werden kann. Über ein Headup-Display im Mikroskop können beliebige Strukturen (z. B. Tumore, Gefäßanomalien, Nervenbahnen oder Hirnregionen) sichtbar gemacht werden. Der Operateur weiß also immer, wo genau er sich befindet, ohne den Arbeitsablauf zu unterbrechen. In die Navigation ist zudem Ultraschall für einen Echtzeitabgleich im OP integriert. Dies ermöglicht eine Anpassung der Navigation im Verlauf der Operation, wenn Strukturen sich verschoben haben oder Pathologien im MRT nur kaum zu sehen sind.

Dieses „Gesamtpaket“ ermöglicht eine virtuelle Operationsplanung und schont damit gefährdete Strukturen in der Tiefe des Gehirns. 

» Mehr Informationen im Klinikmagazin G'sundheit Campus Bad Neustadt, 09 Neurochirurgie 02: "Die technische Entwicklung ist grandios"

Unsere Kliniken verfügen über modernste Hybrid-OP-Säle. Diese Operationssäle sind mit bildgebenden Anlagen wie Angiografieanlagen, Computer- oder Magnetresonanztomografen ausgestattet. So können wir zwei OP-Anwendungen kombinieren: So kann beispielsweise während einer Operation am offenen Gefäß zugleich eine minimalinvasive Behandlung, etwa mittels eines Katheters, ausgeführt werden.

Auch für Eingriffe, die spezielle bildgebende Verfahren erfordern, ist ein Hybrid-Operationssaal die erste Wahl – etwa auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie an der offenen Hauptschlagader (Aorta). Hier stehen statt großer Organe oft kleine und kleinste Blutgefäße im Mittelpunkt, die es zu erhalten gilt. Um diese stets fest im Blick zu behalten, verfügt einer der Hybrid-OP-Säle am Campus seit Neuestem über ein frei bewegliches Röntgengerät. Montiert an einen Roboterarm wirkt es wie ein Instrument aus einem Science-Fiction-Film.

Darüber hinaus verfügen die OP-Säle über ein komplexes Videomanagementsystem, damit alle behandlungsrelevanten Bilddaten aus Ultraschall, CT, EKG etc. schnell und übersichtlich zur Verfügung stehen.

Mehr Informationen im
» CampusMagazin Klinikum Frankfurt (Oder), S. 10: Hybrid-OP – Ein Meilenstein in der Gefäßchirurgie

Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt setzt auch im Herzkatheterlabor auf innovative medizinische Prozessnavigation. Das Programm des Anbieters Surgical Process Institute (SPI) wurde mit unseren Experten für das neue Einsatzgebiet entwickelt und optimiert die Abläufe im Kathe­terlabor. Diese Standardisierung bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist derzeit in Deutschland einzigartig.

Die Software ist mit einem Navigationssystem vergleichbar. Die Katheterablation – also die operative Verödung krankhafter Bereiche im Herzmuskelgewebe – ist in vielen Teilschritten dargestellt, damit der Arzt den gesamten Behandlungsprozess optimal durchführen kann.

Jeder Schritt – vom Check der Einverständniserklärung des Patienten bis zum Anlegen des Druckverbands – ist standardisiert festgelegt. Während der Operation steuert der Operateur das Programm über ein Fußpedal oder einen Touchscreen.

Zusätzlich wird der gesamte Prozess inklusive aller nötigen Instrumente auf mehreren Bildschirmen im Labor angezeigt sowie dokumentiert – und fließt so automatisch in den OP-Report ein. Diese Kombination von menschlichem Wissen und standardisierter Technik führt zu einer noch besseren medizinischen Versorgungsqualität. Zudem können OP-Slots effizienter geplant werden, was für Patienten mögliche Wartezeiten reduziert.

Chirurgische Techniken erlernen und trainieren – das ist ein zentraler Bestandteil unserer medizinischen Aus- und Weiterbildung.

Wir können arthroskopische Operationen realitätsnah simulieren. Das trainiert und verbessert die Orientierung und Motorik der Chirurgen in der komplexen Anatomie und steigert so die Behandlungsqualität.

Beispielsweise können Medizinstudierende und angehende Ärzte am Uniklinikum Gießen und Marburg sowie am Campus Bad Neustadt mit einem hochmodernen Operationssimulator erstmals operative Behandlungsmethoden am Schultergelenk authentisch üben. Der Simulator kann eine arthroskopische Schulteroperation sehr realitätsnah darstellen. Weil das Training durch die virtuelle Computersimulation sehr anschaulich ist, können Orientierung und Motorik innerhalb der komplexen Schulteranatomie umfangreich trainiert werden. 

 

 

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»Mit dem SPI-Programm arbeiten wir jetzt alle nach einem gemeinsam festgelegten Ablauf und damit einem Qualitätsstandard.«

Prof. Dr. Thomas Deneke Chefarzt der Klinik für Kardiologie II am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt

Digitale Therapie

Wir verfolgen das Ziel, den Patienten die beste Medizin zu bieten und die Patienten auf der Basis neuester wissenschaftlich fundierter Therapieverfahren und unter Einsatz modernster Medizintechnologie zu diagnostizieren und zu behandeln. Aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit und einer starken Vernetzung mit allen unseren Einrichtungen profitieren unsere Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon gleichermaßen.
 

Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum

»Präzise, effektiv und schonend«

Das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) behandelt Krebserkrankungen mit innovativer Technik. Bösartige Tumore können hier sowohl mit Schwerionen als auch mit Protonen behandelt werden.

Seit Eröffnung im Oktober 2015 konnten über 850 Patienten am MIT behandelt werden. Mit dem erfolgreichen Neustart der Einrichtung 2019 unter der Führung des Universitätsklinikums Marburg haben wir die Versorgung der Patienten mit dieser innovativen Behandlungsmethode gesichert. Gleichzeitig wurden der Gesundheitsstandort Marburg, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg sowie die Region Mittelhessen gestärkt. Patienten erhalten hier in schwierigen medizinischen Situationen onkologische Behandlungen, die andernorts nicht möglich sind.

» Website MIT
» Film MIT

»Die Ionenstrahltherapie ist präzise, effektiv und schonender als eine konventionelle Strahlentherapie.«

Interview

Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic

Ärztliche Direktorin des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), Standort Marburg, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Gießen/Marburg und Ärztliche Direktorin des MIT

Frau Professor Engenhart-Cabillic, was zeichnet die Behandlungsmethode am MIT aus?

Das kann man in wenigen Worten zusammenfassen: Die Ionenstrahltherapie ist präzise, effektiv und schonender als eine konventionelle Strahlentherapie. Dass der Arzt zwischen Wasserstoffatomen und Kohlenstoff-Atomen auswählen kann, ist außergewöhnlich. Das ist nur an zwei Zentren deutschlandweit und an neun Zentren weltweit möglich.

Welchen Vorteil bietet die Behandlungsmethode für die Patienten?

Sie profitieren aufgrund der exakten Dosisdeposition von einer besonders schonenden, hochpräzisen und effizienten Therapie. Eine solche Therapie ist immer dann angezeigt, wenn Tumore sehr hohe Strahlendosen benötigen, wenn sie tief im Körper sitzen und von empfindlichen Geweben umgeben sind. Selbst bei sehr komplexen Bestrahlungsvolumina können mit der Partikeltherapie Risikoorgane optimal geschont werden.

Für welche Krebsarten wird die Behandlung eingesetzt?

Sie eignet sich vor allem für relativ strahlenresistente Tumore, die sich in der Nachbarschaft von kritischen Risikostrukturen befinden. Oder für Tumore, die neben hoch strahlensensiblen Organstrukturen behandelt werden müssen. Kohlenstoffionen kommen zum Beispiel bei Hirn- und Kopf-Hals-Tumoren sowie Speicheldrüsentumoren zum Einsatz. Für Tumore des zentralen Nervensystems oder Prostatakarzinome ist dagegen die Protonentherapie eher geeignet. Das gilt übrigens auch für die Strahlentherapie bei Kindern. Die Kinder profitieren insbesondere von der deutlich geringeren Dosisbelastung des angrenzenden gesunden Gewebes. Dadurch werden Begleitrisiken deutlich gesenkt. Die häufigsten Tumore im Kindesalter, die am MIT therapiert werden, sind Hirntumore, Sarkome oder Hodgkin-Lymphome.

Findet darüber hinaus eine weitere Vernetzung statt?

Das MIT ist Teil eines großen zertifizierten onkologischen Zentrums und in den Tumorboards des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) vertreten. Für Patienten, die eine Partikeltherapie als Behandlungsoption anfragen, muss diese Therapieform nicht immer die geeignete sein. Für diese Patienten kann im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenzen, die unter dem Dach des Comprehensive Cancer Center Marburg stattfinden, und an denen alle onkologischen Fachdisziplinen und Experten beteiligt sind, dann die bestmögliche individuelle Behandlungsoption gefunden werden. Darüber hinaus sind wir weit vernetzt. Wir pflegen enge Kontakte mit nationalen und internationalen Kollegen, unter anderem aus den Bereichen der Onkologie und Neurochirurgie. Mit diesen Experten stehen wir bei der Behandlung von Tumorpatienten im kontinuierlichen Austausch, da diese innovative Technologie die Möglichkeiten für eine Vielzahl interdisziplinärer, medizinischer sowie biologischer und physikalischer Forschungsprojekte bietet.

Kann die Anlage auch für nichtklinische Bereiche genutzt werden?

Ja, für bestimmte nichtklinische Forschungen, zum Beispiel in der Strahlenbiologie oder Strahlenphysik. Auch technische Produkttests sind denkbar.

Bei der Ionenstrahltherapie werden geladene Ionen statt der sonst in der Strahlentherapie üblichen Photonen genutzt. Für die Behandlung stehen am MIT sowohl Protonen (positiv geladene Wasserstoffatome) als auch Kohlenstoffatome zur Verfügung. Für beide Teilchen gilt, dass man ihre Wirkung millimetergenau auf das Tumorgewebe ausrichten kann. Die Teilchen werden so beschleunigt, dass sie ihre Wirkung ganz gezielt im Tumor abgeben und das umliegende Gewebe nicht oder kaum belasten.

Neben der physikalisch präziseren Dosisdeposition sind die Kohlenstoffionen auch biologisch effektiver. Sie können bestimmte Tumorarten besser abtöten als Protonen oder Photonenstrahlen. Diese höhere biologische Wirksamkeit hilft insbesondere bei bestimmten relativ strahlenunempfindlichen Tumoren. Mit diesem organerhaltenden Verfahren wurden neben Hirn- und Kopf-Hals-Tumoren vielversprechende Ergebnisse auch bei Nasennebenhöhlen- und Nasenhaupthöhlen-Karzinomen erzielt. Weitere Indikationen sind bestimmte Formen des Pankreaskarzinoms und des retroperitonealen Sarkoms sowie Tumorrezidive.

Foto: RHK: Exoskelett Gehhilfe
Foto: RHK: Exoskelett Benutzung des Handys

Exoskelett

In unseren Kliniken wollen wir die Chancen nutzen, die sich durch Robotik bieten. Wir konnten bereits Erfolge mit dem Exoskelett erzielen – einer Art Gehroboter, der im Querschnittgelähmten-Zentrum der Zentralklinik Bad Berka zum Einsatz kommt. Dort hilft er Patienten mit neurologischen Erkrankungen in der Gangrehabilitation. Am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt nutzen wir das Exoskelett in der Reha für die Behandlung von Schlaganfallpatienten, ein therapeutisches wie pflegerisches Thema.

Mehr Informationen:
» RHÖN-Gesundheitsblog: Endlich wieder gehen
» Informationsfilm: Mit dem Exoskelett mit kleinen Schritten zurück ins Leben
» Querschnittsgelähmten Zentrum/Klinik für Paraplegiologie und Neuro-Urologie
   » Imagefilm – Ein ganz persönlicher Einblick